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(c) vitsocha königs

Deine Üb-Routine

Immer wieder begegnet mir dieses Phänomen nicht nur bei Schülern, sondern auch bei mir selbst: man hetzt zum Üben, packt zack-zack aus und los geht’s….. Dann Ernüchterung. Nix geht los. Das Sax klingt nicht. Ah ja, das Blatt ist noch nicht eingespielt. Ach und das Sax an sich ist ja auch noch kalt. Besonders jetzt im Winter.

Aber allen voran bist du noch kalt. Du hast dich noch nicht auf das Üben vorbereitet!

Keine Angst, ich erkäre dir jetzt nicht, dass du vor dem Üben eine halbe Stunde meditieren sollst oder dir stundenlange Tonübungen abverlangst.

Es geht viel einfacher:

  1. Konzentration ist unsere oberste Prämisse. Nicht nur sollst du dich auf die einzelnen Übungen und Songs konzentrieren. Die Konzentration auf das Wesentliche beginnnt schon beim Auspacken des Instruments.
  2. Single-Tasking ist gefragt! Wenn du dein Sax auspackst, packst du dein Sax aus….nichts anderes! Wenn du dein Blatt auf dem Mundstück fixierst, fixierst du dein Blatt auf dem Mundstück….nichts anderes! Selbst wenn du dir den Gurt um den Hals hängst, hängst du dir den Gurt um den Hals….nichts anderes!Arbeite ruhig und konzentriert. Dann fällt dir dein Sax auch nicht runter vor lauter Multi-Tasking und du vergisst auch nach dem Üben nicht, deinen Koffer zu zumachen!
  3. Ritual Mache deine Übsession zu einem Ritual. Versuche möglichst immer zur gleichen (Tages-)Zeit am gleichen Ort zu üben. Das Auspacken des Instruments ist eine wunderbare Gelegenheit „runterzukommen“, sich auf das Spielen zu freuen.Arbeite ruhig und konzentriert….dann fällt das Sax auch nicht runter 😉
    harry & andy.jpg(c) uta großkopf photosphaere.org
  4. Aufräumen ist ganz wichtig, wenn du ausgepackt hast, dein Sax um deinen Hals hängt oder im Stativ neben dir steht. Alles Unnötige muss weg, weg aus deinem Sichtfeld, schaffe dir einen angenehmen Raum zum Üben und Musik machen. Wenn nichst mehr rumliegt, kannst du deine Aufmerksamkeit besser fokusieren.
  5. Fokus Konzentriere dich auf das Wesentliche. Werde dir klar über ein Ziel. Was möchtest du innerhalb des nächsten halben Jahres lernen? Mache hierfür einen Plan inklusive Übungen. Egal welches Ziel du anstrebst, wichtig sind diese täglichen Basics: Ton, Technik, Rhythmik. Lass alles Unwesentliche weg. Unwesentliches sind Dinge, die dich nicht weiterbringen und noch nicht mal Spaß machen. Was Spaß macht, ist nicht unwesentlich!
  6. Weniger ist mehr: übe weniger Themen auf einmal. Konzentriere dich auf ein Thema. Gehe dieses ruhig, konzentriert und vor allem mit Ausdauer an und schließe es nach einer gewissen Zeit ab. Setze dir vorher ein Ziel, wie weit du jetzt mit diesem einen Übthema kommen möchtest. Dann erst gehst du zur nächsten Übung oder zum nächsten Song über. Stopf deinen Übplan nicht voll: weniger ist mehr!
  7. Pausen sind nicht nur musikalisch wichtig. Auch beim Üben, bei der Probe müssen Pausen gemacht werden. Sie dienen der Regeneration, du kannst Revue passieren lassen, was du wie gerade gespielt hast und dich auf Neues vorbereiten. Schreibe in deinen Übplan die Pausenzeiten mit ein.

*** Smile, breathe, go slowly! ***

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